Eine Wiese mit hohem Graswuchs. Vier Personen mähen das Gras ab und rechen das Heu mit Holzrechen zusammen.
 

1) Unsere Grundstücke:

Mit dem Erwerb der Flächen übernahm der Verein auch die Verpflichtung, sich dauerhaft um die Fränkischen und Hersbrucker Mehlbeeren zu kümmern. Auf allen drei Grundstücken wird besonderes Augenmerk auf ihre Erhaltung gelegt.

 

Waldstück bei Hohenstein in der Hersbrucker Schweiz

Auf diesem ca. 1,2 ha großen Waldstück in der Gemarkung Algersdorf stockt ein artenreicher Kiefern-Buchenwald. Dazu mischen sich Edellaubhölzer wie Bergahorn, Elsbeere und Linde. An lichten Stellen wächst die endemische Baumart Hersbrucker Mehlbeere. Sie kommt weltweit nur in der Hersbrucker Schweiz vor und hat damit ein extrem kleines Verbreitungsgebiet.

 

Hersbrucker Mehlbeeren sind wie alle Mehlbeeren lichtbedürftig: Sie können nur dort gedeihen, wo sie nicht von schneller wachsenden Baumarten „in den Schatten gestellt“ werden. Doch unser Grundstück hat auch noch andere Raritäten zu bieten wie Birngrün, Kalk-Blaugras und Zwergbuchs, der außerhalb der Alpen nur noch in der Nördlichen Frankenalb vorkommt. Überall im Bestand finden sich außerdem Orchideen wie Weißes Waldvögelein und Vogel-Nestwurz.

Um den Mehlbeeren Licht zu verschaffen müssen Buchen aus dem Bestand entnommen werden. Buchen wachsen relativ schnell und ihre Kronen machen einen dichten Schirm. Unter Buchen kann keine Mehlbeere leben. Von der Auflichtung des Bestandes profitieren auch andere lichtliebende Arten wie Zypressen-Wolfsmilch, Maiglöckchen und das Große Zweiblatt, eine Orchidee. Auf unserem Waldstück kommen die Hersbrucker Mehlbeeren in allen Altersklassen vor: vom Wildling bis zum „erwachsenen“ und fruchtenden Baum.

 

 

Waldstück bei Großengsee in der Hersbrucker Schweiz

Unser Grundstück bei Großengsee liegt an einem Südhang und beinhaltet verschiedene Lebensräume. Hauptsächlich ist er von Kiefern-Buchenwald bewachsen. Mitten im Wald wurde jedoch in früherer Zeit Erde abgeschoben. Auf dieser Fläche hat sich ein krautreicher Magerrasen entwickelt. Am unteren Rand des Waldes führte ehemals eine Schaftrift entlang, die jetzt als Wiesenstreifen gepflegt wird. Im Flurstück gedeihen gleich zwei endemische Mehlbeeren-Arten: die Fränkische und die Hersbrucker Mehlbeere.

 

Diese Baumarten kommen weltweit nur in der Nördlichen Frankenalb vor und haben damit ein extrem kleines Verbreitungsgebiet. Sie sind lichtbedürftig. Um sie zu erhalten müssen wir immer wieder dafür sorgen, dass sie genug Licht bekommen und die schneller wachsenden Baumarten wie die Buche entfernen. Das schätzen auch andere Waldbewohner. Im lichten Kiefernwald haben sich fünf Ameisenhaufen gebildet. Sie brauchen die Wärme des sonnenbeschienenen Bodens. An den Waldrändern wurden Wildlinge von Fränkischer und Hersbrucker Mehlbeere, die an anderer Stelle nicht überleben konnten, eingepflanzt. Als 2006 die Elsbeere Baum des Jahres war, kamen junge Elsbeeren dazu.

Unser Grundstück ist artenreich: Auf der Blöße und der Schaftrift wachsen Saumarten wie Wald-Anemone, Zwergbuchs und Sommerwurz. Tagfalter, Wildbienen und andere Insekten nutzen das blühende Nahrungsangebot.

 

 

Waldstück bei Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz

Unser Flurstück liegt an einem sonnigen Südhang mit einigen Felsen und einem kleinen Berggipfel. Hier wachsen hauptsächlich Kiefern, in deren Gesellschaft die Mehlbeeren besonders gut gedeihen. Denn Kiefern haben im Gegensatz zur Buche eine lichte und wenig ausladende Krone. Mehlbeeren sind genügsam. Sie kommen mit dem kargen, flachgründigen Boden bestens zurecht.

 

Auf diesem Waldstück gibt es gleich zwei endemische Mehlbeeren-Arten: die Fränkische und die Gößweinsteiner Mehlbeere. Diese Baumarten kommen weltweit nur in der Nördlichen Frankenalb vor und haben damit ein extrem kleines Verbreitungsgebiet. Um sie zu erhalten müssen wir immer wieder dafür sorgen, dass sie genug Licht bekommen. Diese Auflichtung des Bestandes ist ein „Lichtblick“ für die Mehlbeeren und sorgt außerdem für eine stabile Naturverjüngung.

 

 

2) Ökologisch wertvolle Pachtflächen

Seit mehr als 20 Jahren hat der Verein „Schöpfung bewahren konkret“ zwei Wiesenflächen von der kirchlichen Pfründestiftung gepachtet. Diese sind Grenzertragsflächen und deshalb in ihren Standortsbedingungen besonders interessant für den Natur- und Artenschutz. In Zeiten schwindender Insektenvielfalt ist es wichtig, solche wertvollen Flächen extensiv zu pflegen. Das heißt: kein Düngen und nur einmal im Jahr und erst im September mähen. So kommen die Kräuter und Stauden zum Blühen und alles was da kreucht und fleucht kann sich in Ruhe entwickeln.


Unsere von der Evangelisch-Lutherischen Pfründestiftung in Bayern gepachteten Flächen:

 

Magere Wiese bei Affalterthal im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst

Es handelt sich um einen halben Hektar Grundstücksfläche, auf der eine blütenreichen Wiese mit über 40 verschiedenen Kraut- und Grasarten wächst. Am Rande stocken etliche Fränkische Mehlbeeren. Hier wollte die Pfründestiftung damals vor 25 Jahren eine Erstaufforstung durchführen.

 

Diese hätte die Mehlbeeren beschattet und damit letztlich zum Absterben gebracht. Deshalb hat der Verein das Grundstück gepachtet und organisiert die Pflege der Wiese durch eine jährliche Mahd. Sie wird einmal im Jahr im September von einem Affalterthaler Bürger gemäht. Finanzielle Unterstützung bekommen wir hier vom Landschaftspflegeverband Forchheim.

Bei der Mahd wird ein Messerbalkenmäher verwendet. Dieses Gerät mäht die Wiese langsam und schonend, so dass die Insekten auffliegen und sich in Sicherheit bringen können. Die Mähhöhe ist hoch eingestellt. So können sich Gliedertiere bei der Mahd unter die Grasnarbe verkriechen. Das Mähgut bleibt einige Tage liegen damit die Kräuter aussamen können. Dann wird es von der Fläche entfernt. Das ist wichtig, damit kein Nährstoffeintrag stattfindet und die Wiese mager bleibt.

 

 

Feuchtwiese bei Entenberg zwischen Hersbruck und Altdorf

Sie ist etwa einen halben Hektar groß und liegt einsam in Wälder eingebettet an einem Südwesthang. Im oberen, sumpfigen Bereich der Wiese wachsen etliche Orchideen. Im unteren trockeneren Bereich haben wir einige Obstbäume gepflanzt. Mittlerweile sind die Apfel-, Zwetschgen- und Kirschbäume schon fünf Meter hoch und tragen Früchte.

 

Damit die Wiese nicht verbuscht und mager bleibt, wird sie jedes Jahr im Herbst gemäht. Dies wird von einem Landwirt aus der Umgebung besorgt. Danach treffen sich Naturbegeisterte aus Verein und Umweltarbeit und entfernen in einer gemeinsamen Aktion das Mähgut von der Fläche. Dabei wird es zusammen gerecht und auf eine Plane gehäuft. Diese wird den Hang hinunter gezogen und das Gras auf einen Haufen abgelagert. Der Haufen wird von einem Landwirt abgefahren. Der Landschaftspflegeverein Nürnberger Land bezahlt die Landwirte und unsere Aktion.

Den jährlichen Termin finden sie bei unseren Terminen.