Der Verein war Gesellschafter der Kirchenwind GmbH, die eine Windkraftanlage im thüringischen Neukirchen nahe der Wartburg betrieben hat. Nach Abzug der Schuldentilgung und der Unterhaltskosten flossen die Erträge in die Umweltberatung. Ende 2017 wurde die Anlage verkauft.
Mit dem Verkaufserlös haben wir einen knapp 10-prozentigen Anteil einer Anlage der Firma GoldSolar erworben. Es handelt sich um eine Vesta V-126 mit 3,3 Megawatt Nennleistung, 149 Meter Nabenhöhe und 126 Meter Flügeldurchmesser. Auch ihr Ertrag fließt wieder in die Umweltbildung.
Foto der Anlage mit Daten:
Die NORDEX N 62 hatte am Sockel einen Mastumfang von 14 Metern, die Nabenhöhe betrug 69 Meter und die Flügellänge 31 Meter. Die Enden der Rotorflügel durchliefen in ihrem Scheitelpunkt genau die 100-Meter-Marke. Sie hatte eine Nennleistung von 1,3 Megawatt. Das führte zu einer Ertragsprognose des Herstellers von 1800 MWh pro Jahr. Leider ist dieser Wert so gut wie nie erreicht worden. Der Durchschnitt über die gesamte Laufzeit lag bei 1400 MWh. Das bedeutete aber immer noch, dass die Anlage den Strom-bedarf von 460 Haushalten bereitstellte.
Zum Bericht
Die Idee, durch Spenden und Darlehensverträge ein Windrad zu erwerben und mit dem Ertrag kirchliche Umweltberater zu finanzieren, machte den Verein selbst zum Windkraft-Unternehmer. Streng genommen nicht der Verein selber, sondern eine zu gründende GmbH. Das Projekt „Rückenwind – Frischer Wind für die Kirche“, traf einen Nerv der Zeit und fand viele Förderer. Die Finanzierung – immerhin musste mehr als eine Million Euro beschafft werden – wurde nicht zuletzt durch viele private zinsfreie Kleinkredite gestemmt.
Die Suche für einen Standort erwies sich zunächst als schwierig. Im Selbitzer Ortsteil Sellanger gab es damals bereits ein Windrad. Dort das Windrad zu verwirklichen, scheiterte am heftigen Widerstand von „besorgten Bürger“. Schließlich wendete sich doch noch alles zum Guten: Ein Windpark in Neukirchen bei Eisenach konnte noch eine weitere Anlage aufnehmen. Eine Nordex-Anlage der 1,5 MW-Klasse wurde als das „bayerische evangelische Windrad in Thüringen“ errichtet. Bei der großen Einweihungsfeier am 19. Mai 2001 mit Landesbischof Johannes Friedrich waren alle Beteiligten von Freude und Genugtuung erfüllt. Die Umweltarbeit des evangelischen Bayern hatte ein weithin sichtbares Wahrzeichen bekommen. In der Öffentlichkeit war vom Klimawandel noch kaum die Rede, da rückte diese Pioniertat die Windkraft als eine erneuerbare Energie ins Blickfeld vieler Kirchengemeinden. Die Anlage kostete „schlüsselfertig“ 1, 2 Millionen Euro.
Download dazu Bericht G. Monninger aus dem Umweltmagazin