Ob als Pionier von ersten Anlagen, die durch den Verein errichtet wurden, oder als Berater für Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Anlagen als Planungshilfe für Kirchengemeinden hat der Verein einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung des Anteils von Sonnenstrom in der Kirche geleistet.
Schon kurz nach seiner Gründung engagiert sich der Verein für den Bau von Photovoltaikanlagen. Die „Aktion Sonnenschein“ zusammen mit dem Bund Naturschutz startet in Regensburg im November 1995. Zu dieser Zeit gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, in manchen Städten wird für den produzierten Solarstrom eine so genannte „kostendeckende Vergütung“ bezahlt. Im April 1997 ging am sogenannte Keplerbau eine Fassadenanlage des Vereins ans Netz. Zu dieser Zeit musste für 1 Kilowattpeak noch über 13.000 DM investiert werden. Heute kostet das Kilowattpeak selbst bei hochwertigen Komponenten, alles fertig installiert, weniger als ein Zehntel.
Nach Gründung der Kirchenwind GmbH ging die Anlage in deren Besitz über und seit dem Jahr 2000 wurde der produzierte Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Wegen geplantem Abriss des Gebäudes nach Verkauf an die Stadt Regensburg musste die Anlage demontiert werden. Allerdings gab der Verein die Module weiter. Heute bringen sie auf einem Privathaus in Niederbayern nach wie vor zuverlässig Erträge. Im Jahr 1996 wurde die Aktion „Sonnenschein“ für eine weitere Photovoltaikanlage, diesmal für den Kirchturm der Lukaskirche in Regensburg, verlängert.
Foto
Vorstellung eines Solarkochers und der Funktionsweise einer PV-Anlage während der Mitgliederversammlung in Regensburg
Sonnenstrom für Krankenhäuser in Myanmar
Durch Spenden konnten bis zum Putsch im Jahr 2021 vier Photovoltaikanlagen auf Krankenhäusern in Myanmar errichtet und betrieben werden.
Im Jahr 2016 entstand auf dem Krankenhaus in Matupi Town in den Chin Hills von Myanmar, nahe der Grenze zu Indien und Bangladesch, die erste Photovoltaikanlage. Die Patenschaft für diese Projekte hat unser Verein übernommen und für diesen Zweck zahlreiche Spenden gesammelt. Eine einheimische Firma aus Yangon lieferte die hochwertigen Materialien. Anders, als in Deutschland, kann der produzierte Strom nur direkt verbraucht oder in Batterien gespeichert werden. Ein öffentliches Stromnetz ist vielfach gar nicht vorhanden, eine Stromeinspeisung folglich nicht möglich. Deshalb ist es für das Personal der Hospitäler noch wichtiger als bei uns, den Strombedarf nach den Sonnenscheinstunden zu planen.
Neben den drei Anlagen auf den Krankenhäusern konnten wir noch eine kleine Anlage für das theologische College in Matupi bauen. Anders als im übrigen Myanmar, leben in den Chin Hills viele Christen. Vor etwas mehr als 100 Jahren wurden hier von amerikanischen Baptisten viele christliche Gemeinden gegründet. Daher kommt auch der Kontakt nach Regensburg: Unsere Kontaktperson Dr. Hla Aung, hat in Regensburg Evangelische Theologie studiert und promoviert. Er war Generalsekretär seiner baptistischen Kirche in den Chin Hills und musste nach dem Putsch 2021 nach Indien fliehen.
Foto
Bau der Solarstromanlage in Myanmar